Die Feuerwehren stehen vor immer größeren Aufgaben. Durch die Modernisierung der Gesellschaft wächst das Einsatzspektrum weiter an. Um auf diese Veränderungen schnell und kosteneffizient reagieren zu können, hat man sich bei der Feuerwehr Büdingen für die Anschaffung eines Wechselladersystems entschieden. Die Besonderheit der Beschaffung ist, dass diese duch den Feuerwehrverein getätigt wird. Dieser hatte einen größeren Geldbetrag geerbt, sodass die Beschaffung ermöglicht wurde.

Das System besteht aus einem Trägerfahrzeug sowie mehreren Abrollbehältern, welche vom Fahrzeug aufgenommen und bei Bedarf am Bestimmungsort wieder abgesetzt werden können. Als Trägerfahrzeug hat man sich für einen Mercedes Benz Arocs 2640 L mit einer zulässigen Gesamtmasse von 26.000 kg und einer Motorleistung von 394 PS entschieden. Der Hakenlift wurde durch die Firma HIAB-MULTILIFT Rhein-Main GmbH in Gelnhausen-Hailer aufgebaut, der feuerwehrtechnische Ausbau erfolgte durch die Firma HENSEL Fahrzeugbau GmbH & Co. KG. in Waldbrunn. Die Gesamtkosten für das Fahrzeg betrugen ca. 250.000 €.
Als eines der ersten – wenn nicht sogar das erste – Feuerwehrfahrzeuge in Deutschland handelt es sich um ein Fahrgestell mit elektronischen Außenspiegeln. Bei diesem System werden die Rückspiegel des Fahrzeuges durch Kameras ersetzt, deren Bild auf Bildschirme an der A-Säule des Führerstandes dargestellt wird. Genauere Informationen sind hier zu finden.

Natürlich wurde bei der Beschaffung neben der engen Abstimmung mit der Stadt und der Stadtbrandinspektion auch Kreisbrandinspektor Lars Henrich frühzeitig eingebunden. Zur Erweiterung des kreisweiten Katastrophenschutzkonzeptes steht die Beschaffung eines Abrollbehälter “EVAK 50” durch den Wetteraukreis an. Dieser wird bei der Feuerwehr Büdingen stationiert werden. Der Abrollbehälter enthält Material, das zum Aufbau einer Auffang- und Betreuungsstation für die Bevölkerung benötigt wird, beispielsweise Feldbetten.

Darüber hinaus beschafft der Feuerwehrverein einen Abrollbehälter “Logistik” im Wert von 75.000 €, bei welchem es sich um eine LKW-Ladefläche mit Planenaufbau und hydraulischer Laderampe handelt. Dieser passt sich in das bisherige Logistikkonzept der Feuerwehr Büdingen ein, bei dem zu transportierendes Material größtenteils in Rollcontainern untergebracht ist, sodass diese schnell und einfach umgeladen werden können.

Weiterhin hat der Vorstand die Beschaffung einer Mulde im Wert von 30.000 € beschlossen, die zum Transport von Schuttgut wie Sand zum Befüllen von Sandsäcken eingesetzt werden kann. Des Weiteren wird sie wasserdicht ausgeführt. Dadurch kann sie beispielsweise als Wasserspeicher bei Einsätzen genutzt werden, bei denen ein Zugang zum Hydrantennetz nur schwer möglich ist. Mit Hilfe einer zusätzlich in der Mulde angebrachten Seilwinde können verunfallte Fahrzeuge oder sonstige schwer zu bewegende Gegenstände in die Mulde gezogen werden, um diese transportieren oder unter Wasser setzen zu können.

Diese Transportmöglichkeiten gehen fließend in das Hochwasserkonzept der Stadt Büdingen ein. Die Abrollbehälter wurden bestellt, aufgrund langer Lieferzeiten werden diese aber erst im Laufe der nächsten Jahre Stück für Stück ausgeliefert. Am Wechselladerkonzept wird weiterhin gearbeitet, um den größtmöglichen Einsatzwert für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Büdingen, aber auch des gesamten Wetteraukreises und der Nachbarkreise zu erreichen.